Baja_V

Vereinsgeschichte

Der TUKV – ein Erfolgsmodell

Der Theater- und Karnevalverein Alsweiler blickt aus Sicht des Chronisten auf eine erfolgreiche Vergangenheit zurück. Sowohl die Veranstaltungen an Fastnacht als auch die Theaterabende waren und sind Höhepunkte im kulturellen Leben des Ortes und so gut wie immer tolle Erfolge für den Verein und die Akteure. So hat sich der Verein weit über die Grenzen unseres Ortes, ja sogar weit über die Grenzen unseres Kreises hinaus einen sehr guten Ruf erworben, was letztlich dadurch belegt wird, dass man bei den Veranstaltungen sehr viele auswärtige Gäste begrüßen kann. Aber auch Akteure von außerhalb des Ortes stellen mittlerweile einen bedeutenden Anteil auf der Bühne.

Was ist es nun, dass den Erfolg des Vereins begründet?

Der Erfolg beruht wohl zuallererst auf dem Engagement der Akteure auf der Bühne und hinter der Bühne, auf harter Arbeit und großer persönlicher Disziplin. Er beruht auch auf der weitsichtigen Planung der Verantwortlichen, besonders was die technischen Verbesserungen im Pfarrheim angeht. Hierbei wurde auch viel Geld investiert, das sich als sehr gut angelegt erwies. Als Beispiele seien hier Headsets, Beleuchtung und Regieraum genannt. Diese technischen Verbesserungen machten auch unsere Akteure besser, deren Spiel und Vortrag beim Publikum nun akustisch, und damit auch in der Darbietung besser ankamen.

In diesem Zusammenhang ist auch die Arbeit des OA-Teams und der „Technik“ zu nennen. Das Werk des OA-Teams ist das Erstellen der Bühnen, die zu jeder Kappensitzung und zu jedem Theaterstück immer wieder einen tollen äußeren Rahmen abgeben, der es den Bühnenakteuren ermöglicht und leichter macht, in einem hervorragenden Bühnenbild ihr Bestes zu geben. Die „Technik“ ist für Spezialeffekte wie Blitze, Donner, Nebel zuständig. Diese Effekte erhöhen, vor allem im Theater, die Wirkung eines Stückes deutlich. Bühnenbilder und technische Effekte sind neben den Darbietungen auf der Bühne stets ein Highlight der Veranstaltungen.

Ein weiterer wichtiger Baustein für den Erfolg des Vereins ist die Kontinuität, die auf verschiedenen Ebenen zu beobachten ist. Seit 1970, als der Verein nach seinem Dornröschenschlaf wieder „aus der Versenkung“ kam, gab es nur fünf Vorsitzende, vier Spielleiter, zwei Spielleiterinnen für Kinder- und Jugendtheater und sechs Elferratspräsidenten. Auch andere Vorstandsämter wurden über Jahre oder gar Jahrzehnte von denselben Personen bekleidet. Eventuelle Nachfolger für einen Funktionsträger wurden und werden schon vor der Wahl zu einem Posten vorbereitet, indem sie an Sitzungen teilnehmen, in einer Position, die sie eventuell übernehmen werden, an der Seite des aktuellen Inhabers mitwirken und so schon Einblick in die Vereinsarbeit bekommen. Sie absolvieren quasi ein Praktikum. 

So schafft es der Verein, immer wieder junge Leute für Funktionen zu gewinnen, und kann auf diese Weise vermeiden, dass personelle Lücken entstehen, wenn ein verdientes Vorstandsmitglied aus Altersgründen ausscheidet. Nachfolger kennen die Art des Arbeitens, bringen neue Ideen ein, ohne dass Bewährtes verloren geht. Diese Methode hat dazu geführt, dass der TUKV kaum oder nur selten Probleme damit hat, Funktionen zu besetzen, was dem allgemeinen Trend deutlich entgegensteht. Der Verein ist wegen der Qualität seiner kulturellen Darbietungen, egal ob Fastnacht oder Theater, ein Aushängeschild für unseren Ort und die gesamte Gemeinde. Bleibt zu hoffen, dass dies auch in Zukunft so sein wird bzw. so sein kann. In den folgenden Artikeln geben die Akteure einen Einblick in die Vorbereitungen, die sie bis zum Gelingen eines Auftritts treffen müssen.

Der TUKV – die Geschichte 

Im folgenden Artikel soll die Historie des Vereins kurz beleuchtet werden. Leider liegen dem heutigen Verein keine schriftlichen Aufzeichnungen aus den Jahren vor dem 2.Weltkrieg vor, so dass Vieles aus dieser Zeit im Dunkel der Vergangenheit verborgen bleiben wird, und es gibt ja kaum noch Personen, die man zu dieser Zeit befragen könnte.

Die Gründung des Vereins wurde in einer sehr schwierigen Zeit vollzogen, die junge Weimarer Republik war von politischen Wirren gekennzeichnet, die Inflation folgte, die wirtschaftliche Lage war katastrophal. In dieser Zeit einen Theaterverein zu gründen, zeugte von Mut und Zuversicht und erfolgte wohl auch, um den Menschen, die von großen Alltagssorgen geplagt waren, ein wenig Ablenkung zu bringen und Mut zu machen. 

Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage widmeten sich etwa zehn bis fünfzehn Personen, die für sich die Bühne als große Leidenschaft entdeckt hatten und den Mitmenschen Unterhaltung bieten wollten, dem Theaterspiel. Die Stücke wurden in „Morsche Saal“ im Gasthaus Morsch aufgeführt, es gab aber auch damals schon Gastspiele in umliegenden Orten. So wurde die Operette „Bajazzo“ mit Josef Rauber (Millerhannes) in der Hauptrolle zweimal in Alsweiler, sowie in Theley, Winterbach und Furschweiler aufgeführt. Zwei weitere Stücke, die aufgeführt wurden, sind „Köhlerkind vom Wildbachtal“ und „Die Blinde von Paris“. Die Spielleitung lag in der Verantwortung von Albert Ohlmann sen., namentlich sind die Akteure August Wilhelm, Josef Rauber, Fritz Recktenwald, Johann Lauer, Johann Holzer (Roore Johann), Josef Marx und Bernhard Grim (Meijanns Bernhard) bekannt. Die Frauenrollen wurden u.a. gespielt von Paula Schmidt (Millerhannesse), Trina Kreuz (Bawwerts), Paula Laub (Peldersch) und Hilde Gessner (Bongerts). Die Verantwortlichen waren sehr auf Einhaltung von Sitte und Anstand bedacht. So berichtete die letzte der noch lebenden Schauspielerinnen, Paula Laub, dass sie nie mit einem der jungen männlichen Darsteller, während der Proben alleine sein durften, auch den Heimweg mussten sie stets mit Begleitung antreten.

Nach dem 2.Weltkrieg nahm der Verein das Theaterspielen wieder auf. Als Spielstätte diente weiterhin der Saal im Gasthaus Morsch alias „Morsche Kloos“. In dieser Zeit wurden eher ernste Stücke aufgeführt, wie z.B. „Elmar, Herr vom Habichtshofe“ (Dreizehnlinden von F.W.Weber), die Passion oder „SOS Eisberg“. Der Verein war damals im Vergleich zu heute mit seinen fünfzehn aktiven Mitgliedern sehr klein. Den Vorsitz hatte Bernhard Spohn alias „Barry“ inne.

Weil es im Ort nach Mitte der Fünfziger Jahre keine geeignete Spielstätte mehr gab, schliefen die Aktivitäten bis zum Jahr 1969/70 ein. Mit dem Bau des Pfarrheimes erlebte der Theater- und Karnevalverein Alsweiler, wie er mittlerweile hieß, unter dem Vorsitz von Alfons Kuhn sen. eine Renaissance. Unter dem Motto „Wir kommen aus der Versenkung“ veranstaltete der TUKV 1970 einen Bunten Abend, an dem man Theater und Fastnacht als neue gemeinsame Aufgabe des Vereins präsentierte. Die Proben für diesen Veranstaltung fanden auf der Kegelbahn des Gasthauses Schmitz in der Ringstraße statt. An Ostern 1970 wurde das abendfüllende Stück „Elmar, Herr vom Habichtshofe“, das schon Anfang der fünfziger Jahre aufgeführt worden war, gezeigt. Seit dieser Zeit bietet der Verein regelmäßig Theaterabende und Kappensitzungen an, die ausschließlich von eigenen Akteuren gestaltet werden.

Sehr wichtige Aufbauarbeit leistete dabei Alfons Kuhn, der verantwortlich für die Wiederaufnahme des Theaterspiels und die Kombination Theater und Fastnacht im Verein war. Er führte den Verein von 1970 bis 1982. Sein Nachfolger Hans Wegmann leitete den Verein in den folgenden dreizehn Jahren. Unter seiner Führung wurde das erreichte Niveau noch einmal gesteigert, und der Verein erwarb sich einen sehr guten Ruf, auch weit über die Grenzen des Kreises hinaus.

Seinen Nachfolgern Günther Hippchen und Gregor Hoffmann gelang es, den Verein weiter in erfolgreichen Bahnen zu lenken. In ihre Amtszeit fällt die ständige Verbesserung, was die technische Ausstattung – Ton, Beleuchtung, Spezialeffekte – betrifft. So arbeitet auch der aktuelle Vorsitzende Ingo Laub im Sinne seiner Vorgänger, was die gelungenen Aufführungen in den zwei Jahren seiner Amtszeit belegen.

Noch eine kurze Bemerkung zu den Mitgliederzahlen. Waren im Jahre 1953 im Verein fünfzehn aktive Mitglieder, so sind heute 189 Mitglieder aktiv in Theater oder Fastnacht aktiv, davon fast 47 Kinder und Jugendliche. Insgesamt hat der Verein aktuell 236 Mitglieder.